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Wichtig: Die Tour lohnt nur an Werktagen, denn Sonntags und an Feiertagen schließt der Botanische Garten bereits um 13:00 Uhr. Ansonsten ist die Anlage von 09:00 - 18:00 Uhr frei zugänglich.
Wir starten am Parkplatz neben dem Palmengarten (Navi Siesmayerstraße 61, 60323 Frankfurt am Main). Jetzt geht es Richtung Norden auf der Siesmayerstraße vorbei am überwucherten Campus West. Der Eingang des Botanischen Gartens ist ausgeschildert.
Die Einrichtung des Gartens geht auf einen der größten Söhne der Stadt Frankfurt zurück - Johann Christian Senckenberg, Der Arzt, Stifter und Naturforscher kaufte zu diesem Zweck ein Grundstück am Eschenheimer Tor. Parallel stiftete er ein Bürgerhospital, stürzte aber bei der Besichtigung der Arbeiten vom Gerüst und erlebte die Eröffnung des 1. Botanischen Gartens 1774 nicht mehr mit. Im Sinne des Stifters war der Garten urspünglich für Heilpflanzen vorbehalten. Er wurde im Laufe der Zeit zweimal verlegt und belegt seit 1931 den westlichen Teil des Grüneburgparks. Mittlerweile werden hier 5000 Arten aus aller Welt liebevoll gepflegt.
Der besondere Reiz der Anlage ist die Unterteilung in unterschiedliche Biotope (siehe Karte). Die Arten sind entsprechend Herkunft und Standortbedingungen zu natürlichen Lebensgemeinschaften zusammengestellt. So kann man auf wenigen Metern beispielsweise von den Alpen kommend durch die nordamerikanischen Wälder streifen.
Gleich am Eingang erstreckt sich links ein Gebiet von Buchenwäldern, wie sie vor Jahrtausenden fast die gesamte Fläche Deutschlands überzogen. Das Wäldchen ist wiederum mit Flächen unterschiedlicher Bodeneigenschaften ausgestattet und zeigt, wie sich der Krautbewuchs am Boden entsprechend verändert. Hinter dem Buchenwald öffnet sich eine schöne naturnahe Teichlandschaft, meist bevölkert von zahlreichen Vögeln.
Wir arbeiten uns weiter nordwärst vorbei an einem urtümlichen Bienenstock in einem hohlen Baum. An einem Bachlauf entlang geht es durch Heidelandschaft weiter zur Sandsteppe und schließlich zum Alpinum - meinem persönlichen Highlight. Der Steingarten zeigt die Anpassung der Pflanzen an die Bedingungen des Hochgebirges wie extremer Hitze, Frost, magerer steiniger Boden und ständiger Wind. Der Bewuchs neigt zu Zwergformen und Polstern. Die Vielfalt der Farben und Formen ist angesichts dieser Extrembedingungen erstaunlich und inspiriert eigene Versuche im Garten daheim.
Weiter geht es durch den sonnigen Kalkhang zu den ostasiatischen Pflanzen. Hier kann man die Kinder Walderdbeeren am Wegesrand suchen lassen. Die gibt es hier überreichlich. Am Teich geht es dann nach Süden in den Kulturpflanzenteil des Gartens. Am Anfang locken schöne Rosen und kanarische Kübelpflanzen. Dahinter steht eine natürliche Toilette, die mit Sägespänen funktioniert - ein kleines Highlight für die Kinder. Weiter im Osten stoßen wir bald auf die Arzneipflanzen, die mit Beschilderung den jeweiligen Leiden zugeordnet sind. Unsere Kinder machen hier gern ein Foto vor dem Durchfall-Bereich.
Wir verlassen das Gelände durch das Osttor und betreten den Grüneburgpark. Der ist bekannt für seinen großen Baumbestand von denen viele noch aus der Entstehungzeit des Parks Anfang des 19. Jh. stammen. Hier bestand seit dem Mittelalter ein Gutshof, genannt die "grüne Burg" - damals weit außerhalb der Stadt. 1837 kaufte die Bankiersfamilie Rothschild das Gelände und errichtete ein Palais mit ausgedehntem Park. Das Schloss wurde im 2.WK zerbombt und der Park später für die Bürger der Stadt frei zugänglich.
Wir umrunden den Park in weiter Runde. Unterwegs gibt es Spielplätze und Trimm-Dich-Anlagen. In der Mitte des Parks ist die Stelle des abgetragenen Rothschild-Palais mit einem Blumenbeet und einer schwarzen Steele markiert. Die orthodoxe Georgioskapelle steht auf dem Standort der alten Orangerie. Wir pausieren am Park-Cafe am ehemaligen Schönhof-Pavillon aus dem Jahre 1820. Gleich in der Nähe befindet sich der Koreanische Garten - ein Geschenk der Südkoreanischen Regierung. Leider wurde das schöne Gelände 2017 von Brandstiftern zerstört. Wir beenden die Runde vorbei an zwei Spielplätzen zurück zum Ausgangspunkt.
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