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Es gibt diverse Parkmöglichkeiten. Wir haben uns kurzerhand an den Straßenrand im Erzweg gestellt (Navi: Erzweg 2-10, 61118 Bad Vilbel). Jetzt geht es auf direktem Wege zum historischen Rathaus mit dem schönen Ziehbrunnen. Die Figuren am Brunnen zeigen die Anfänge des Mineralwassergeschäfts. Mitte des 19. Jh. wurden die ersten Kohlensäure-haltigen Quellen entdeckt. Damals hat man Tonflaschen direkt im Brunnen aufgefüllt und dann in Frankfurt verkauft.
Am Marktplatz findet sich ein Denkmal des Vermessers und Unternehmers Carl Michael Grosholz, der die Quellen im Stadtgebiet in großem Massstab erschließen ließ. Auf ihn geht auch das heute noch erhältliche Mineralwasser Vilbeler Urquelle (Hassia) zurück. Neben dem Denkmal findet sich ein Kegel, der den Aufbau des Gesteins unter der Stadt verdeutlicht.
Wir begeben uns an der Nidda entlang nach Nordosten. Unterwegs treffen wir auf eine schöne Holzbrücke. Direkt daneben liegt ein sehr einladend gestalteter Biergarten an der alten Mühle. Wir empfehlen die hausgemachte Limonade und den Käseteller.
Der schöne Weg führt uns vorbei an einem ausgedehnten Spiel- und Trimm-Dich-Gelände zum Gerberbrunnen. Der elegant gestaltete Brunnen überspielt die Tatsache, dass die Herstellung von Leder für Schuhe und Kleidung eher eine stinkende Schinderei war. In den meisten Städten gab es Wochentage, an denen nicht gegerbt werden durfte, damit man wenigstens ab und zu Wasser für die Bierherstellung aus dem Fluß entnehmen konnte.
Der Weg führt uns weiter nach Norden. An jeder Flußbiegung eröffnet sich ein neuer schöner Blick. An der nächsten Fußgängerbrücke überqueren wir die Nidda und genießen das andere Flußufer auf unserem Weg nach Süden durch den Hassia-Park. Nach einiger Zeit treffen wir auf Skulpturen und den schön gestalteten Delphin-Brunnen. Direkt dahinter liegt die Ruine der alten Wasserburg aus dem 12. Jh. Zuletzt war die Anlage in kurmainzer Besitz. 1796 wurde die Burg durch die Franzosen zerstört. Erst vor 60 Jahren erfolgte die Sanierung und die Flutung des Wassergrabens. Letzteres führte zu schweren Schäden am Mauerwerk und man vermutet daher, dass der Graben im Mittelalter nur im Notfall befüllt wurde.
Im Sommer finden in der Burg regelmäßig die "Bad Vilbeler Burgfestspiele" statt mit einem ausgedehnten Kulturprogramm. Bei unserem Besuch schmückten außerdem zahlreiche Skulpturen die Burgmauer.
Weiter geht es nach Süden zum Kurpark. Hier folgen ein weiterer sehenswert gestalteter Brunnen und das berühmte Römermosaik. Die römischen Thermen wurden 1848 in der Nähe des Südbahnhofs entdeckt. Das Oceanus-Mosaik bildete das Zentrum des großen Badesaals vor einem Marmorbecken. Es zeigt mythische Meeresbewohner. Als besonderer Effekt wurde das Mosaik damals wie heute knöcheltief mit Wasser umspült, sodaß der optische Eindruck von Bewegung entstand. Das Original befindet sich im Landesmusseum in Darmstadt.
Nun geht es weiter vorbei an der Stadtbibliothek zu einem weiteren Hassia-Brunnen, bevor wir die Nidda ein weiteres mal überqueren und den Weg nach Nord fortsetzen. Die Innenstadt ist wenig einladend und wir halten uns weiter am Fluß bevor wir auf Höhe der Schmiedsgasse nach Südosten einbiegen und die schöne Tour beenden.
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