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Wir starten am Parkplatz an der Stadtmauer (Navi Petersweg 4, 65343 Eltville am Rhein) und arbeiten uns über Rheingau Str. und Marktstraße Richtung Innenstadt vor. Das Fachwerk stammt aus dem 16. bis 18. Jh. Am kleinen Marktplatz finden sich besonders schöne Patrizierhäuser und ein interessanter Stadtbrunnen.
Wie immer gibt es hier einen kleinen Exkurs zur Stadtgeschichte: Der Name Eltville klingt französich, stammt aber vom lateinischen Altavilla ab ("Hoher Hof"). So nannte man einen fränkischen Königshof, der hier urkundlich schon im 10. Jh. erwähnt wurde. Im 14. Jh. war die kleine Stadt bereits befestigt und erhielt das Stadtrecht durch den Kaiser. Damals wurde auch die Kurfürstliche Burg als Residenz für die Mainzer Erzbischöfe errichtet. In der Stadt finden sich Adelshöfe, von denen wir einige auf unserer Tour passieren. Im 15. Jh. verließ der Mainzer Hofstaat die Stadt und der Ort verlor seine Bedeutung. Das änderte sich erst wieder mit der aufkommenden Rheinromantik im 19. Jh. Seit 1988 darf sich Eltville "Rosenstadt" nennen. Der Name ist Programm. Im Juni erblühen hier die Gassen und Fotomotive warten an jeder Ecke.
Wir schlendern weiter durch die Rosengasse vorbei an St. Peter und Paul aus dem 14. Jh. Kurz vor der Promenade steht auf der linken Seite der markante Adelshof der Grafen von Eltz im Stil der Spätgotik. Die Rheinpromenade bietet mit ihren Rabatten und Platanen einen einladenden Anblick. Wie empfehlen ein Gläschen am örtlichen Weinprobierstand. Ein kleines Stück westlich der Rosengasse findet sich mit dem Martinstor das einzige erhaltene Stadttor.
Wir gehen weiter zur Kurfürstlichen Burg. Tatsächlich handelt es sich um eine Ruine, denn die Schweden ließen im 30-jährigen Krieg Teile der Burg schleifen. Der große Burgfried wacht aber wie eh und je über die Stadt. In der Anlage findet sich eine interessante Ausstellung zu Johannes Gutenberg, der um 1452 den Buchdruck erfand und dafür in der Burg zum Hofedelmann geadelt wurde. Noch mehr als die Ausstellung lockt uns aber der herrliche Burggarten mit seinen duftenden Rosen.
Jetzt geht es weiter auf einem Weg am Rheinufer Richtung Osten. Der schöne Pfad wird durch Fahrradfahrer stark frequentiert, aber wenn man sich auf der rechten Seite hält, ist immer genug Platz für alle. Man sollte unterwegs die Steinmauern im Blick haben, denn hier sonnen sich bei schönem Wetter zahlreiche Echsen. Kurz hinter der kurfürstlichen Burg passieren wir den Adelshof Burg Craß. Die Anlage ist das älteste Gebäude der Stadt und steht eventuell sogar auf den Überresten einer römischen Villa. Im 19. Jh wurde die Burg im neogotischen Stil umgebaut. Wer mag, kann sich im Gartenrestaurant niederlassen und den Rheinblick genießen.
Wir folgen dem Uferweg und stoßen kurz vor Ende auf ein Stück Kiesstrand, an dem man mit den Kindern Muscheln sammeln oder ein paar flache Steine über das Wasser hüpfen lassen kann. Kurz nach der Pause am Rhein führt uns ein kleiner ungekennzeichneter Pfad vor einem dunklen schmiedeeisernen Zaun Richtung Norden zur Bundesstraße. Wir überqueren vorsichtig die Fahrbahn und einen beschrankten Bahnübergang und folgen 50m der Oberwallufer Str. zu einem Gutshof. Hier lädt eine Bank unter einer großen Kastanie zum Ausruhen ein.
Nun geht es leicht bergan durch Felder Richtung Nordwesten, bevor wir nach links abbiegen Richtung Eltville. Wir folgen dem Weg und biegen bei erster Gelegenheit nach rechts in die Weinberge ab. I.d.R. knallt die Hitze auf den Kopf, sodaß wir uns üblicherweise an der Wohnbebauung entlang Richtung Westen arbeiten. Da gibt es wenigstens ab und an ein wenig Schatten.
Irgendwann stoßen wir auf die Weinhohle, der wir in die Stadt hinein bis zum Bahnhof folgen. Am Bahnhof geht es dann über die Burgstraße zurück in die Altstadt. Von hier schlängeln wir uns durch herrliche Fachwerkgässchen und Weingütern zurück zum Parkplatz.
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