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Es gibt zahlreiche Parkmöglichkeiten. Wir wählen einen Parkplatz in der Nähe der Kaiserpfalz, z.B. an der Zehntscheune (Navi: Burgstraße 21, 63571 Gelnhausen).
Von hier brechen wir auf zur "Barbarossaburg". Die staufische Kaiserpfalz aus dem Jahre 1170 wurde auf Geheiß von Friedrich I. (Barbarossa) auf einer Kinzig-Insel erbaut. Von hier aus sicherte der Kaiser seine Gebiete in der Wetterau direkt an der äußerst wichtigen Handelsstraße "Via Regia" zwischen Frankfurt und Leipzig. Die Besichtigung der Ruinen lohnt sich in jedem Fall. Direkt an der Reichsburg befindet sich eine hübsche kleine Burgmannensiedlung mit zahlreichen sehenswerten Fachwerkhäusern. Das Dörfchen hatte sogar ein eigenes kleines Rathaus.
Unterdessen begeben wir uns über eine kleine überdachte Brücke nördlich Richtung Hexenturm. Der Geschützturm hat besonders wuchtige Mauern, speziell gerüstet gegen die damals langsam aufkommenden mobilen Belagerungskanonen. Zu Zeiten der Hexenverfolgung wurden hier insgesamt 54 Hexen und Zauberer eingesperrt, gefoltert und hingerichtet.
Weiter geht es über die schöne Schmidtgasse zum Untermarkt. Hier fällt der Blick auf das Romanische Haus an der nordöstlichen Häuserzeile. Der palastartige Bau aus dem 12. Jh. war der Sitz des kaiserlichen Vogts. Als Reichsstadt unterstand Gelnhausen direkt Kaiser Barbarossa. Zahlreiche Privilegien, wie Zollbefreiung, Münzrecht und Stapelrecht (Marktrecht), machten die Stadt enorm reich. Die kurze Blüte endete schon im 13. Jahrhundert durch die Verpfändung von Gelnhausen an unterschiedlichste neue Herren. Spätestens mit dem 30-jährigen Krieg versank die Stadt in der Bedeutungslosigkeit.
Wir gehen ein Stückchen weiter zur prächtigen Marienkirche aus dem 12.Jh. Eine Besichtigung der Kirchenräume lohnt sich, auch wenn viele Kunstwerke der Bilderstürmerei der Reformationszeit zum Opfer gefallen sind. Eine Besonderheit ist sicherlich der Lettner, der Mittelschiff und Chor trennt. Dahinter befindet sich das Chorgestühl aus dem 14. Jh. und ein eindrucksvoller Hochaltar von 1500.
Das nächste Ziel ist der "Halbmond" im Norden. Das halbrunde Bollwerk sicherte ab 1553 die empfindliche Hangseite der Stadt. Von hier hat man einen wunderbaren Ausblick insbesondere auf die dominante Marienkirche. Wir steigen wieder hinunter und gehen außen an der Stadtmauer entlang Richtung Westen. Bald betreten wir die Altstadt wieder durch die Holztore, die auf die frühere Hauptnutzung zur Holzanlieferung hindeuten.
Am Obermarkt fällt das Rathaus von 1736 ins Blickfeld. Davor wurde dem ausgestorbenen Beruf des Laternenanzünders ein Denkmal gesetzt. Wir begeben uns ostwärts zur Pfarrgasse. Ein Text an der Wand zeigt uns die engste Stelle der alten Via Regia. Weiter geht es südlich durch die Petersiliengasse. Hier war in vergangenen Zeiten das Badehaus der Stadt untergebracht.
Wir schwenken westlich auf die Langgasse ein und durchqueren die Reussengasse zurück zum Obermarkt. Unterwegs passieren wir den Standort der alten Münze. Im 12. Jh. wurde hier der Wetterauer Brakteat geprägt. Die Münze aus dünnem Metall hatte die Form eines kleinen Schüsselchens. Nur eine Seite hatte ein Motiv - der Kaiser mit seiner Gemahlin.
Die letzte bedeutende Station auf dem Weg ist das Gotische Haus von 1351/52 - eine der ältesten Fachwerkbauten in Hessen. Die oberen Geschosse kragen nach vorne und zeugen von der Kunstfertigkeit der Erbauer.
In der Gegend gibt es weitere schöne Touren (Link klicken):
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