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Wir starten auf dem Parkplatz an der Stadtmauer (Navi: An der Stadtmauer, 64832 Babenhausen). Die großartige mittelalterliche Altstadt heben wir uns am besten für das Ende der Tour auf. Wer es nicht erwarten kann, der schaut ein bisschen weiter unten.
Wir begeben uns unterdessen nach Süden entlang der Stadtmauer aus dem 15. Jh. bis wir in die Martin-Luther-Straße nach links einbiegen. Hier geht es jetzt weiter über eine Fußgängerbrücke zur Schule. Kurz vor der Schule folgen wir rechts einem kleinen Weg durch Kleingärten bis zur Gersprenz, der wir am Flußufer eine ganze Weile nach Osten folgen. Der schöne Weg am Fluß ist gesäumt von Bäumen und Feldern. Wir hatten Glück und haben unterwegs einen jungen Bieber bei der Suche nach einem neuen Zuhause getroffen (siehe Dia Show oben).
Kurz vor einer Bahnlinie überqueren wir den Fluß über eine Brücke und folgen dem Weg 100 m nach Süden, bevor wir die Bahnlinie per Unterführung passieren. Jetzt führt uns eine Allee nach Harreshausen. Der Spielplatz am Ortseingang ist relativ spektakulär mit seinen unterschiedlichen Geräten zum Klettern und Trainieren. Nach einer Pause geht es weiter Richtung Ortskern zum barocken Jagdschloss in der Schulstraße. Harreshausen gelangte unter nicht ganz geklärten Umständen im 14. Jh. in den Besitz der Grafen von Hanau. Johann Reinhard III. v. Hanau ließ um 1723 den relativ einfachen quadratischen Schlossbau im Dorf errichten. Ähnliche Anlagen gibt es rund um Hanau noch einige, denn der Graf war baufreudig.
Wir durchqueren den idylischen Ort mit sehenswertem Fachwerk auf der Gersprenzstraße Richtung Norden. Am Orstausgang standen früher mal drei Mühlen direkt nebeneinander. Die "Alte Mühle" ist heute noch zu sehen. Auf der Gersprenzstraße geht es weiter bis zur "Schönen Eiche" einige 100 m im Norden auf der rechten Seite. Die 550 Jahre alte Stieleiche hat durch eine Mutation eine pyramidenartige Krone entwickelt. Das begeisterte im Barock die Gärtner Europas. Heute findet man die Nachfahren dieser Pyramideneiche in fast allen Schloßgärten. Leider ist der Zustand des Baumes heute nicht mehr sehr gut. Aber wer genauer hinschaut, findet im Stadtgebiet Babenhausen und Harreshausen einige Exemplare mit der typisch schlanken Kronenform.
Wir gehen wieder 200 m zurück in Richtung Harreshausen und biegen dann rechts in einen Weg nach Westen ein. Diesem folgen wir vorbei am Klärwerk, durch eine Bahnunterführung bis zu einem Weg, der uns an der "Lache" entlang nach Babenhausen führt. Hier begegnet man ab und zu einem Eisvogel, der etappenweise über das Wasser flitzt.
Der Weg an der Lache führt uns weit in den Ort hinein. Erst an der "Fahrstraße" biegen wir nach links ein und stehen bald darauf wieder am historischen Ortskern. Hinter der Stadtmauer folgen Sackgasse und Neugasse zur Amtsgasse Richtung Westen. Die Fachwerkhäuschen sind zahlreich und tragen oft Schautafeln mit Datierung und Erklärung. Am Ende der Amtsgasse stoßen wir auf das Burgmannenhaus am Breschturm. Im Gebäude aus dem 16. Jh. residierten die Herren von Babenhausen. Heute ist hier das Stadtarchiv untergebracht. Wir folgen der Hexenturmgasse nach Süden zum ältesten noch erhaltenen Fachwerk-Gebäude "Haus Willand" aus dem 15. Jh. Gleich daneben steht der Hexenturm, der zeitweise als Gefängnis genutzt wurde. Die Hexenverfolgung wütete auch in Babenhausen im 16. Jh., wenn auch in geringerem Ausmaß, als in der Gegend üblich. Gleich hinter dem Hexenturm befindet sich mit der Stadtmühle sehr gemütliche Ausflugsgastronomie.
An die Hexengasse schließen sich Schloßweg und -gasse an. Das riesige Schloß aus dem 13. Jh. war ursprünglich eine mittelalterliche Wasserburg. Die letzten Schlossherren waren die Grafen von Hanau. Anschließend wurde die Anlage für sehr viele unterscheidliche Zwecke genutzt und wird aktuell in ein 5-Sterne-Hotel umgebaut. Hoffen wir, dass man bald wieder einen Blick ins Innere werfen darf.
In der Schlossgasse fällt die schöne Apotheke auf, mit zahlreichen geschnitzten Heilpflanzen an der Fassade. Bald treffen wir wieder auf die Bummelgasse in der Altstadtmitte. Wer Lust auf ein Eis hat, dem empfehlen wir das Eiscafe Galileo im Süden der Fahrstraße (Favorit "Sizilianische Orange und Ingwer"). Wir arbeiten uns nach Norden zum Marktplatz vor. Die markante Stadtkirche aus dem 14. Jh. beherbergt u.a. die Grablege einiger Babenhäuser Grafen.
Bevor wir uns schlussendlich zurück zum Fahrzeug begeben, noch ein paar Worte zur Babenhäuser Stadtgeschichte: Der Ort wurde im 13. Jh. regelrecht planmäßig nahe der Wasserburg angelegt und erlangte durch König Adolf von Nassau das Stadtrecht. Die Stadt wurde relativ schnell bedeutend und gewann Marktrecht, Münzrecht und das Zehntgericht. Im 30-jährigen Krieg litt der Ort enorm. An einer wichtigen Heerstraße gelegen, wurde Babenhausen ständig besetzt und geplündet. Die Pest tat ihr übriges, um die Einwohnerzahl zu dezimieren. Nach dem Tod des letzten Hanauer Grafen gab es lange Streit um das Erbe. Im 18. Jh. fiel die Stadt an Hessen-Darmstadt. Im 19. Jh. wurden leider kleinere Teile der Befestigung entfernt. Im Wesentlichen zeigt die Stadt heute aber immer noch ihr spätmittelalterliches Gesicht.
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